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19.05.2020

Qigong ist eine alte chinesische Heilgymnastik, die Konzentration, Meditation, Atmung und Bewegung vereint. Durch die Bedeutung von Qi (Energie) und Gong (Fertigkeit) wird der Begriff Qigong bestimmbar.

Qigong ist die Fertigkeit einer körperlichen und geistigen Betätigung, welche die Regulierung von Körper, Atmung und Geist zu einer Einheit verbindet. Qigong ist deshalb weit mehr als eine rein körperorientierte Heilgymnastik: Die Integration von Bewegung, Atmung und mentalen Strategien lässt sich treffender als anspruchsvolle, meditative Mind-Body intervention beschreiben.

Wer sich ihre Techniken zu Eigen macht erlebt Entspannung, fördert die körperliche sowie geistige Kraft und Beweglichkeit und gewinnt eine positive Wahrnehmung des eigenen Körpers.

Qigong in der Tiefe zu erlernen setzt sicher auch voraus, sich der völlig anderen Denkweise der chinesischen Kultur anzunähern. Doch auch ohnedies ist es möglich von den Atemübungen und Bewegungsfolgen des Qigong zu profitieren. Basis-Übungen können von jedem Menschen jeden Alters erlernt werden.

Unsere TCM-Ärztin Dr. chin. Hu, Yu, zeigt in unserem YouTube-Video zur Stärkung des Immunsystems beispielsweise eine einfache Übung, um den Körper zu aktivieren und den Geist zu beruhigen:

Wie Sie mit TCM ihr Immunsystem stärken können, gerade in Zeiten von Corona

Zudem erscheint in nächster Zeit eine Qigong Video Serie von Ihr "Qigong nach Ba duan Jin" auf Youtube

Zur Qigong-Playlist mit Frau chin. Dr. Hu, Yu auf Youtube

Einige erste Studien deuten darauf hin, dass Qigong seinen Ursprung in den Methoden der Selbstheilung und Gesundheitserhaltung primitiver Kulturen fand. In der Jungsteinzeit entwickelte sich Qigong langsam in eine Fertigkeit oder Übungsform. Während des langen Verlaufs der historischen Entwicklung wurden verschiedene Übungsmethoden und Schulen aufgenommen. Vor allem die Jahrtausende alten Traditionen der chinesischen Medizin, der daoistischen und buddhistischen Lehre sowie der Kampfkunstschulen haben die Entwicklung von Qigong stark beeinflusst.
Im Kern geht es darum durch kontinuierliches Üben das eigene Qi, also die Lebensenergie, in Fluss zu halten und mentale Stille zu erreichen. Im Denken der Traditionellen Chinesischen Medizin, die zunächst auf Gesunderhaltung und erst sekundär auf Heilung ausgerichtet ist, bedeutet dies, die Abwehrkraft des Körpers zu stärken. Denn ein Körper mit vitalem, harmonischem Qi ist bestmöglich gegen Krankheiten geschützt.

Qigong kann auch kurativ eingesetzt werden, um die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Vor allem aber dient sie präventiv zur Gesunderhaltung, gerade als rituell im Alltag fixiertes Gegengewicht in unserem oftmals turbulenten und arbeitsreichen Leben. Man spricht im Zusammenhang mit Qigong auch von einer „Kultivierung“ von Körper, Geist und Seele. Menschen, die regelmäßig Qigong praktizieren bezeichnen es nicht als Aufgabe, der man verstandesmäßig nachkommen sollte, sondern als ein tiefes Bedürfnis täglich ihre Übungen ausführen zu können.

Chinesische Medizin und Qigong haben eine innere und essenzielle Verbindung: ihre Wurzeln liegen in der klassischen chinesischen Philosophie. TCM und Qigong gleichermaßen betreffen den Menschen in seiner Gesamtheit. Dieser Ansatz erfährt auch hierzulande immer größere Popularität. Der Körper und Krankheitssymptome werden immer seltener isoliert von der mentalen und psychischen Verfassung des Menschen gesehen. Das Gesundheitssystem hinkt dieser sich verdichtenden Gewissheit aber leider oft hinterher. Als eine wichtige Säule in der Therapie nach TCM wird in unserer Klinik im stationären Bereich Qigong in Einzel- und Gruppenstunden von Übungsleitern mit langjähriger Erfahrung angeboten.

Reference. Chinesisches Medizin-Qigong, Tianjin Liu, Willi Neumann, PABST 2019 Lengerich Deutschland.